Fachkräftemangel diskutiert – Augenmerk auf Sprachförderung
Die Katholische Kindertagesstätte „St. Nikolaus“ erhielt jetzt prominenten Besuch aus der Politik. Mit der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig sowie Arbeits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler waren gleich zwei Mitglieder der Landesregierung nach Kirchen gekommen. Beate Knuffmann als Vertreterin der Trägergesellschaft Katholische KiTa gGmbH Koblenz und Angelika Kromer als Gesamtleiterin der Einrichtungen im Dekanat Kirchen begrüßten gemeinsam mit Pfarrer Helmut Mohr die Gäste.
Das Rahmenleitbild katholischer Kindertagesstätten „Glauben und Leben verbinden“ diene als Wegweiser für die pädagogische Arbeit der Erzieherinnen. Es gehe darum, Kinder bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und ihnen neue Lebensräume zu eröffnen. Dabei sei ein lebendiger Glaube tragendes Element, so Kromer bei der Vorstellung der Einrichtung. „Wir sind aber nicht zum missionieren da“, stellte sie zugleich klar. Die Einrichtung sei auch Kindern anderer Konfessionen und Kulturen offen. Gemeinsam werde gefeiert, gegessen und Gemeinschaft erlebt. Die Hoffnung sei, dass diese positiven Erfahrungen ins spätere Leben mitgenommen würden. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft müsse der Blick auf Gemeinsamkeiten statt auf Unterschiede gelenkt werden, begrüßte Bätzing-Lichtenthäler das Konzept. „Kinder verschiedener Nationen und Glaubensrichtungen haben in dem Alter keine Berührungsängste“, so die Politikerin, die den Termin als Landtagsabgeordnete in ihrem Wahlkreis organisiert hatte.
Besonderes Augenmerk legt die Kita auf den Bereich der Sprachförderung. Dabei setzt man auf das System der „alltagsintegrierten Sprachbildung“. Alle Kinder würden von Beginn an gemäß ihrer persönlichen Interessen und Grundlagen in ihrer sprachlichen Entwicklung unterstützt. Das könne beispielsweise durch gemeinsame Gespräche, Lieder singen oder Spielsituationen erfolgen, erklärte die zuständige Erzieherin Bärbel Bettinger. Leider stünden dafür zurzeit nur drei Stunden pro Woche zur Verfügung. „Sprachkompetenz ist die zentrale Voraussetzung für den späteren Erfolg in der Schule und Ausbildung“, bestätigte Bildungsministerin Dr. Hubig, die den Wunsch nach einer Ausweitung der Sprachförderung mitnahm.
Auch der Fachkräftemangel wurde thematisiert. Weil der Bedarf nach Kita-Plätzen weiter steige, würden Erzieherinnen und Erzieher dringend gesucht. Gerade der Bereich der frühkindlichen Erziehung zeichne sich durch einen sehr starken Frauenanteil und überdurchschnittlich hohe Teilzeitquoten aus. Der Arbeitsmarkt müsse für Akademiker attraktiver werden und bessere berufliche Entwicklungsperspektiven bieten, lauteten einige Lösungsansätze. Solche Informationen aus erster Hand seien gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Novellierung des Kindergartengesetzes eine wertvolle Orientierungshilfe, erklärte Hubig, die sich auch im Namen ihrer „Kollegin“ Sabine Bätzing-Lichtenthäler für den überaus herzlichen Empfang in der Katholischen Kindertagesstätte bedankte.