Einsatz für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen gewürdigt
„Es ist enorm, welche Arbeit hier geleistet wird. Solch ein Engagement verdient auch die Unterstützung durch den Westerwaldkreis.“ Zu dieser Einschätzung kommt der Kreisvorsitzende der Westerwälder SPD und rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering nach einem Besuch des Frauenzentrums Beginenhof in Westerburg.
Das Zentrum bietet ein breites Spektrum an Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen, unter anderem durch den Frauennotruf oder als Fachberatungsstelle für Frauen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Außerdem ist das Präventionsbüro Ronja, das in dieser Form einzigartig in Rheinland-Pfalz ist, Anlaufstelle von Schulen, Kitas und Eltern, wenn es um das Thema Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen geht.
Margit Schnorr, Leiterin des Hauses, erläuterte dem SPD-Kreisvorstand die Arbeit des Zentrums und wies auf die schwierige finanzielle Lage hin. Neben den durch das Land geförderten Stellen finanziere sich das Zentrum hauptsächlich über Spenden und zugewiesene Bußgelder. Bei steigendem Beratungs- und Hilfebedarf und steigenden Kosten für Energie bliebe keine Reserve für notwendige oder unabsehbare Reparaturen am Haus oder die Anschaffung von Büroausstattung.
„Der Westerwaldkreis ist der einzige Kreis in Rheinland-Pfalz, der solche Einrichtungen nicht finanziell unterstützt“, sagte Hering. Anträge der SPD-Kreistagsfraktion, das Frauenzentrum zu unterstützten, seien bisher von der Mehrheitsfraktion konsequent abgelehnt worden, ergänzte der SPD-Franktionschef im Westerwälder Kreistag, Hans-Jürgen Heene.
Die zahlreichen Fälle von Kindesmissbrauch, die auch im Westerwald begangen würden, müssten nach Ansicht der SPD Aufruf genug sein, solche Anlaufstellen zu fördern. Die SPD wird in den anstehenden Beratungen zum Haushalt 2009 nicht locker lassen und erneut finanzielle Unterstützung beantragen. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen kommt in den besten Familien vor. Das sollte allen Kreistagsmitgliedern bewusst sein, wenn sie im Kreistag dann die Hand heben“, mahnt Heene abschließend.