Netzwerk soll Kinder schützen
Die SPD-Kreistagsfraktion hat die Kreisverwaltung aufgefordert, ein seit März geltendes Landesgesetz zum Schutz des Kindeswohls umzusetzen und im Westerwaldkreis die Entwicklung lokaler Netzwerke zu initiieren. Das Gesetz zielt nach Darstellung der Sozialdemokraten darauf ab, alle beteiligten Institutionen, Einrichtungen und Berufsgruppen zu verknüpfen, die sich besonders um die Gesundheit von Säuglingen und Kleinkindern kümmern. Damit sollen verbindliche und zuverlässige Strukturen geschaffen werden, die ein gesundes Aufwachsen der Kinder ermöglichen. Es gehe darum, Eltern im Einzelfall passgenaue Unterstützung und Hilfe anbieten zu können.
Das Gesetz schreibt ebenfalls vor, Eltern von Säuglingen und Kleinkindern rechtzeitig zu den Früherkennungsuntersuchungen einzuladen. Nutzen die Eltern dieses Angebot nicht, ist das Gesundheitsamt einzuschalten, das die Eltern berät und gegebenenfalls auch prüft, ob es Hinweise auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung gibt.
Die SPD fordert von der Verwaltung, bis Ende Juli ein Konzept vorzulegen. Dieses sollte unter anderem einen Überblick über bestehende Angebote des Jugend- sowie des Gesundheitsamtes beinhalten. Darüber hinaus soll der Kreis darstellen, welche Institutionen, Einrichtungen, Verbände und Personen an dem lokalen Netzwerk mitwirken sollen. Sinnvoll wäre laut SPD auch eine Einschätzung, ob es im Kreis Stadtteile oder Regionen gibt, in denen Menschen unter besonders schwierigen sozialen Bedingungen leben und ob dort gegebenenfalls ein besonderer Unterstützungsbedarf besteht. Außerdem soll eine Strategie entwickelt werden, wie man gerade die Menschen erreicht, die durch besonders große Risiken zusätzlich belastet sind und die Schwierigkeiten haben, die ihnen angebotenen Hilfen zu nutzen.